Brasilien: Kleinbauern-Gemeinschaften verteidigen ihr Recht auf Wasser, Einzugsgebiet des Rio Pardo in Bahia
Der Rio Pardo ist die Lebensader für Tausende Familien und traditionelle Gemeinschaften in Brasilien und essenziell für eine sichere Wasserversorgung der kleinen Städte und Dörfer entlang des Flusslaufs. Aufgrund des rasanten Wachstums der Agrarindustrie ist diese Wasserversorgung jedoch in Gefahr. Das Projekt unterstützt daher ländliche Gemeinschaften und Basisorganisationen, deren Zugang zu Land und Wasser durch Grossprojekte bedroht ist. Kleinbauernfamilien werden zum einen juristisch beraten und für das Monitoring der Wasservorkommen und Aufforstungsmassnahmen ausgebildet. Zum anderen fördert das Projekt die nachhaltige Landwirtschaft in der Region.
Projektziele und Auswirkungen
- Die Sicherung des Rechts auf Zugang zu Wasser und die Stärkung der sozialen Kontrolle über die Wasservorräte sind die Hauptherausforderungen, die das Projekt angehen will.
- Das Projekt will einen Beitrag zum Schutz der Wasservorräte kleinbäuerlicher Gemeinschaften leisten, damit diese gesunde Lebensmittel produzieren und verkaufen können. Politische Strukturen schaffen die Voraussetzungen, damit es der Bevölkerung gelingt, ihre Gebiete gegenüber den Interessen der Agrarindustrie zu verteidigen.
- Die in den Mikro-Wassereinzugsgebieten im mittleren Teil des Rio Pardo und den umliegenden Wassereinzugsgebieten lebende Bevölkerung hat Zugang zu und schützt ihre Wasservorräte und kann dadurch gesunde Lebensmittel produzieren und vermarkten.
Projektdetails
Anzahl Begünstigte Trinkwasser: 6000 Personen
Projektdauer: 12.2022 – 12.2025
Organisation: HEKS
Beantragte Mittel via SES: 200’000 CHF
Empfehlung durch Aguasan:
Das Projekt wird zur Unterstützung empfohlen.
Wichtige Endergebnisse
Erstes Halbjahr 2024
- 15 Gemeinschaftstreffen in 5 Gemeinden sowie eine ausserordentliche Sitzung des Stadtrats von Itarantim statt, um mit Bauernverbänden und Stadträten über Umweltschutz und -wiederherstellung zu diskutieren
- 19 Quellen kartiert und eine eingezäunt, mit Plänen für den Schutz weiterer 4 Quellen im zweiten Halbjahr
- 1’000 Bäume gepflanzt
- 19 Agroforstsysteme eingerichtet
- 14 technische Beratungen bei Familienbetrieben
- 600 Setzlinge in Baumschulen produziert
- Umweltkonferenzen, Workshops und Netzwerkarbeit förderten die Zusammenarbeit zwischen Gemeinden und Behörden
- Teilnahme an Debatten sowie Markt- und Zertifizierungsinitiativen
- Die Produktion und Vermarktung von hochwertigem Kakao und regionalen Produkten sowie Schulungen
- > 13 Tonnen Lebensmittel (Wurzeln, Gemüse, Aufschnitt, Kakaohonig, Fruchtlikör etc.) produziert und direkt oder über Märkte und Messen verkauft
- Schulungen und Workshops zu Kommunikation, Gender und Agroökologie wurden durchgeführt
- Einführung einer virtuelle Plattform zur wirtschaftlichen Planung gemeinschaftlicher Unternehmen
- Eine stärkere Beteiligung von Frauen in Führungsrollen der Kooperative COOPCETA gefördert
Von Januar bis Juni 2024 erreichte das Projekt direkt 522 Frauen und 638 Männer