Demokratische Republik Kongo Afrika

Sauberes Wasser für Gesundheitszentren und Schulen in der DR Kongo

Dieses Projekt verbessert die Gesundheit ländlicher Gemeinden in Ituri, DR Kongo, durch den Ausbau der Wasserversorgung und bessere Hygienepraktiken. Dazu werden schwerkraftgespeiste Wassersysteme gebaut, Gesundheitszentren mit Wasser-, Sanitär- und Hygieneinfrastrukturen (WASH) ausgestattet und Hygienemassnahmen in vier Gesundheitseinrichtungen, Schulen und deren Umgebung gefördert. So werden wasserbedingte Krankheiten reduziert und die Widerstandsfähigkeit der Gemeinschaften gestärkt. Das Projekt setzt auf lokale Eigenverantwortung und den Aufbau von Kapazitäten und leistet einen direkten Beitrag zum SDG 6: Sauberes Wasser und Sanitärversorgung für alle.

Die Provinz Ituri in der DR Kongo beherbergt 1,6 Millionen Binnenvertriebene und 1,2 Millionen Rückkehrende – eine der höchsten Zahlen im Land (Stand Ende 2024, dürfte sich aufgrund der aktuellen Krise in Goma geändert haben). Bewaffnete Konflikte, Epidemien und Naturkatastrophen verschärfen die humanitäre Krise. Laut der Internationalen Organisation für Migration ist der Zugang zu sauberem Wasser das dringendste Bedürfnis in den Gesundheitszonen Ituris.

Von den 4,5 Millionen Menschen in der Region benötigen 1,3 Millionen humanitäre Hilfe im Bereich Wasser, Sanitärversorgung und Hygiene (WASH). Eine Bedarfsanalyse ergab, dass im Gesundheitsgebiet Kunda weder WASH-Infrastruktur noch Zugang zu sauberem Wasser vorhanden sind, wodurch die Bevölkerung bei Epidemien hohen Gesundheitsrisiken ausgesetzt ist. Im Gesundheitszentrum Kunda fehlen grundlegende Hygienepraktiken wie Händewaschen, und Schulungen zur Handhygiene wurden bisher nicht durchgeführt.

Das Projekt verbessert nachhaltig die WASH-Einrichtungen in den Gesundheitszonen Bale, Pekele, Aboro und Walu. Medair überwacht die Lage kontinuierlich, um flexibel auf Veränderungen zu reagieren. Mit über 25 Jahren Erfahrung in schwer zugänglichen Gebieten der DR Kongo und hoher Akzeptanz in der Bevölkerung kann Medair effizient Hilfe leisten. Durch umfassende Sicherheitspläne und langfristiges Engagement sichert die Organisation den Schutz ihrer Mitarbeitenden und nutzt Phasen relativer Stabilität, um lebenswichtige Massnahmen umzusetzen.

 

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Projektziele und Auswirkungen

Folgende Aktivitäten sind geplant:

Aktivität 1: Design und Implementierung von Schwerkraft-Wassersystemen

  • Planung und Design: Durchführung hydrogeologischer Untersuchungen und geografischer Kartierungen zur Identifikation geeigneter Quellen, sowie Zusammenarbeit mit lokalen Interessengruppen, um das Wassersystem an die Bedürfnisse der Gemeinde anzupassen.
  • Bau: Errichtung von Einlaufbauwerken, Sammelbecken, Rohrleitungen und Speichertanks. Installation eines verzweigten Rohrsystems für die Wasserverteilung in Gemeinden, Schulen und Gesundheitseinrichtungen.
  • Wartung: Bildung eines Wasserkomitees für die Infrastrukturpflege und Bereitstellung von Schulungen und Wartungswerkzeugen.

Aktivität 2: WASH in Gesundheitseinrichtungen

  • Bewertung: Analyse der Lücke zwischen der aktuellen Situation und den WASH-Mindeststandards der WHO für Gesundheitseinrichtungen.
  • Massnahmen: Basierend auf den ermittelten WASH-Bedürfnissen können folgende Massnahmen umgesetzt werden: Verbesserung der Wasserversorgung (Quantität und Qualität) sowie der Wasserspeicherung auf dem Gelände, Sanierung oder Neubau von Toiletten und Baderäumen, Optimierung der Abfallentsorgung sowie Verbesserung der Hygienebedingungen und -praktiken, einschliesslich Infektionsprävention, Händewaschen, Desinfektionsmassnahmen und Bereitstellung von Hygienekits.

Aktivität 3: Hygieneförderung in der Gemeinde

  • Mit einer partizipativen Methode wird die Hygieneförderung auf drei Verhaltensweisen fokussiert, die nachweislich den grössten positiven Einfluss auf die öffentliche Gesundheit haben:
    • Händewaschen in entscheidenden Momenten
    • Sichere Wasserlagerung und -handhabung
    • Vermeidung von Toilettengängen im Freien
  • Bei Krankheitsausbrüchen (z. B. Cholera, Mpox) werden die Hygienemassnahmen angepasst und auf die jeweilige Situation zugeschnitten. Medair nutzt kulturell angepasste Methoden wie Rollenspiele, Poster und lokale Erzählungen, um die wichtigsten Botschaften zu vermitteln.

Aktivität 4: WASH in Schulen

  • Die Schulen werden an die installierten Schwerkraft-Wassersysteme angeschlossen, mit Zapfstellen an jeder Einrichtung.
  • Die Hygieneförderung in den Schulen umfasst:
    • Aufklärung zu Menstruationshygiene und Körperfunktionen für Mädchen und Jungen
    • Verteilung von Menstruationshygiene-Kits an heranwachsende Mädchen
    • Förderung von Händewaschen mit Seife

Projektdetails


Anzahl Begünstigte Trinkwasser: 20000 Personen

Anzahl Begünstigte Sanitäre Anlagen: 2000 Personen

Projektdauer: 02.2025 – 01.2027


Organisation: Medair


Beantragte Mittel via SES: 150’071 CHF


Empfehlung durch Aguasan:

Die Gesamtbewertung ist positiv. Die Projektbeschreibung ist klar. Mit kleinen Anpassungen wird das Projekt zur Durchführung empfohlen.


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