Kleinbauern-Gemeinschaften verteidigen ihr Recht auf Wasser
Der Rio Pardo ist die Lebensader für Tausende Familien und traditionelle Gemeinschaften in Brasilien und essenziell für eine sichere Wasserversorgung der kleinen Städte und Dörfer entlang des Flusslaufs. Aufgrund des rasanten Wachstums der Agrarindustrie ist diese Wasserversorgung jedoch in Gefahr. Das Projekt unterstützt daher ländliche Gemeinschaften und Basisorganisationen, deren Zugang zu Land und Wasser durch Grossprojekte bedroht ist. Kleinbauernfamilien werden zum einen juristisch beraten und für das Monitoring der Wasservorkommen und Aufforstungsmassnahmen ausgebildet. Zum anderen fördert das Projekt die nachhaltige Landwirtschaft in der Region.

Projektziele und Auswirkungen
- Die Sicherung des Rechts auf Zugang zu Wasser und die Stärkung der sozialen Kontrolle über die Wasservorräte sind die Hauptherausforderungen, die das Projekt angehen will.
- Das Projekt will einen Beitrag zum Schutz der Wasservorräte kleinbäuerlicher Gemeinschaften leisten, damit diese gesunde Lebensmittel produzieren und verkaufen können. Politische Strukturen schaffen die Voraussetzungen, damit es der Bevölkerung gelingt, ihre Gebiete gegenüber den Interessen der Agrarindustrie zu verteidigen.
- Die in den Mikro-Wassereinzugsgebieten im mittleren Teil des Rio Pardo und den umliegenden Wassereinzugsgebieten lebende Bevölkerung hat Zugang zu und schützt ihre Wasservorräte und kann dadurch gesunde Lebensmittel produzieren und vermarkten.
Projektdetails
Anzahl Begünstigte Trinkwasser: 6000 Personen
Projektdauer: 12.2022 – 12.2025
Organisation: HEKS
Beantragte Mittel via SES: 200’000 CHF
Empfehlung durch Aguasan:
Das Projekt wird von der AGUASAN Community of Practice zur Unterstützung empfohlen.
Wichtige Endergebnisse
Trotz bestehender Herausforderungen verläuft das Projekt planmässig und wird voraussichtlich seine Ziele bis zum
Projektende Ende 2025 erreichen. Im ersten Halbjahr 2025 wurden wichtige Fortschritte erzielt, insbesondere in den
Bereichen Umwelt- und Jugendarbeit. Insgesamt nahmen 478 Personen an den Projektaktivitäten teil oder profitier-
ten von den Ergebnissen, darunter 283 Männer und 195 Frauen, davon 117 Jugendliche. Folgende spezifischen Re-
sultate wurden erzielt:
Oucome 1 – Schutz und Bewirtschaftung natürlicher Ressourcen
- 14 Treffen mit den Gemeinden durchgeführt, um Schutz und Nutzung von Wasser und Natur zu planen.
- 4 Quellen kartiert; eine bereits mit Zaun geschützt, Beteiligung von Frauen, Jugendlichen und Gemeinde.
- Gesetzesinitiative zum Schutz von Bergen, Flüssen und Wäldern in Itarantim entwickelt.
- Fünf Modellflächen für Agroforstsysteme geplant; Pflanzungen starten im zweiten Halbjahr.
- Pflanzviveros: Drei Viveros eingerichtet, 500 Setzlinge produziert; Ziel bis Ende 2025: 4’000 Setzlinge.
Outcome 2 – Agroökologische Produktion und Vermarktung
- Direktverkauf von 5,3 t Lebensmittel, Umsatz ca. 17.000 R$, >60 Produkte.
- 42 kg Schokolade produziert, 23 kg verkauft (25.000 R$); 12,7 t hochwertige Kakaobohnen geerntet.
- Solidaritätsfonds: Unterstützt Investitionen in Anbau und Produktion, Fokus auf Frauen und Jugendliche.
- Vorbereitung von Verträgen für Schulverpflegung und öffentliche Märkte; 95 Familien profitieren.
- Unterstützung der Kooperative COOPCETA bei Produktion, Vermarktung und Schulungen.


