Klimaresiliente Gesundheitszentren in Sundarban, Indien
Der grösste Mangrovenwald der Welt, die Sundarbans, sind stark vom Klimawandel betroffen und erleben häufig extreme Wetterereignisse. Im Golf von Bengalen gelegen, ist der Meeresspiegel dort in den letzten 20 Jahren durchschnittlich um 3 Millimeter pro Jahr gestiegen, was zu einer der schnellsten Küstenerosionsraten weltweit führt. Viele Inselbewohner haben bereits erlebt, wie das Meer ihre Häuser verschlungen und Salzwasser ihre landwirtschaftlichen Flächen unbrauchbar gemacht hat.
Die WASH-Dienste (Wasser, Sanitärversorgung und Hygiene) in den Gesundheitszentren der Sundarbans sind entsprechend besonders schlecht, sogar im Vergleich zum restlichen Indien. In der Region fehlen oft grundlegende WASH-Dienste für Personal und Patienten, obwohl die Einrichtungen stark ausgelastet sind. Dabei sind diese Dienste unverzichtbar, um die nationalen Gesundheitsziele sowie die globalen Ziele für nachhaltige Entwicklung (SDG 3 und 6) zu erreichen.
Das Tdh-Projekt Swaccha Sabuj Swasthyakendra zielt darauf ab, hochwertige WASH-Dienste in Gesundheitszentren zu gewährleisten. Das Projekt unterstützt die Regierung bei der Verbesserung der WASH-Dienste mit einem Fokus auf Klimaresistenz, sozialer Inklusion und Geschlechter-Gleichstellung. Es geht zentrale Herausforderungen an, wie den Aufbau eines zuverlässigen Systems für Betrieb und Instandhaltung sowie die aktive Einbindung der Nutzerinnen und Nutzer, um klimaresiliente WASH-Dienste zu fördern.
Tdh, ein Mitglied des Schweizer Konsortiums für Wasser und Sanitärversorgung (SWSC), setzt bereits ein Projekt zur Verbesserung der WASH-Dienste in 8 Gesundheitszentren in 4 klimasensitiven Gebieten um: Namkhana, Kakdwip, Sagar und Patharpratima in der Kakdwip-Region der Sundarbans. Das Projekt Swaccha Sabuj Swasthyakendra ergänzt diese Initiative, indem es die WASH-Dienste in weiteren 8 Zentren der Kakdwip-Region verbessert. Zudem stärkt es das von Frauen und Jugendlichen geführte Engagement für nachhaltige und klimaresistente WASH-Dienste.

Projektziele und Auswirkungen
Das Hauptziel des Projekts ist die Verbesserung des Gesundheitssystems, um eine nachhaltige, klimaresistente, qualitativ hochwertige und sichere Gesundheitsversorgung in Gesundheitseinrichtungen zu gewährleisten. Dies geschieht im Einklang mit den Nachhaltigkeitszielen der Vereinten Nationen: SDG 3 (Gesundheit und Wohlbefinden), SDG 6 (Sauberes Wasser und Sanitärversorgung) und SDG 13 (Maßnahmen zum Klimaschutz).
Das Projekt verfolgt zwei zentrale Ziele:
- Verbesserung der Gesundheitsversorgung
Durch den Ausbau der universellen Gesundheitsversorgung – mit Fokus auf Qualität, Gerechtigkeit und Würde – wird in acht der 16 Gesundheitszentren der Unterdivision Kakdwip der Zugang zu essenziellen Gesundheitsdiensten gesichert. Das Projekt will die Abdeckung der fünf WASH-Bereiche (Wasser, Sanitäranlagen, Hygiene, Abfallmanagement und Reinigung) in den acht Zentren von derzeit 22 % auf 60 % bis zum Projektende zu erhöhen. In zwei Zentren sind zudem Entbindungsräume geplant. - Nachhaltige Stärkung des Gesundheitssystems
Der langfristige Betrieb wird durch den Aufbau eines zuverlässigen Systems für Wartung und Betrieb gewährleistet. Dadurch bleibt die WASH-Infrastruktur nachhaltig funktionsfähig und trägt zu einer hochwertigen Gesundheitsversorgung bei.
Projektdetails
Anzahl Begünstigte Trinkwasser: 40991 Personen
Anzahl Begünstigte Sanitäre Anlagen: 40911 Personen
Projektdauer: 01.2025 – 12.2026
Organisation: Terre des hommes
Beantragte Mittel via SES: 109’547 CHF
Empfehlung durch Aguasan:
Das von der Aguasan-Expertengruppe bewertete Projekt wird empfohlen (siehe Anhang).
Wichtige Endergebnisse
Die wichtigsten erwarteten Ergebnisse sind:
- Verbesserter Zugang zu hochwertiger Gesundheitsversorgung für Frauen und Kinder
Nachhaltige, inklusive und klimaresistente WASH-Dienste werden mehr Patientinnen und Patienten erreichen, insbesondere Mütter und Kinder. Dies führt zu besseren Gesundheitsergebnissen und gewährleistet eine würdige, zuverlässige Gesundheitsversorgung. - Reduziertes Infektionsrisiko durch verbesserte WASH-Dienste
Die Modernisierung von WASH-Einrichtungen, optimierte Reinigungs- und Abfallentsorgungssysteme sowie effiziente Betriebs- und Wartungsstrukturen verringern das Risiko wasserbedingter Krankheiten und klimasensitiver Infektionen erheblich. Dies trägt zur Patientensicherheit und zur Qualität der Gesundheitsversorgung bei. - Nachhaltige und widerstandsfähige WASH-Dienste
Durch robuste Betriebs- und Wartungssysteme sowie die aktive Einbindung der Gemeinschaft wird die langfristige Funktionalität und Widerstandsfähigkeit der WASH-Dienste sichergestellt – auch unter den Herausforderungen des Klimawandels.