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WARM: Dorfgemeinschaften planen und realisieren Wassernutzungsprojekte in Nepal (Projektphase 4)

Weniger als die Hälfte der nepalesischen Haushalte hat Zugang zu Trinkwasser in der Nähe ihres Heims – und häufig ist auch dieses Wasser von zweifelhafter Qualität. Jährlich sterben 13’000 Kinder unter 5 Jahren an Magen-Darm-Erkrankungen durch verschmutztes Wasser. Die Mehrheit der Bäuerinnen und Bauern ist während mehr als der Hälfte des Jahres mit Wasserknappheit konfrontiert. Diese Situation verschärfte sich in den letzten 20 Jahren mit steigenden Bevölkerungszahlen und mit dem erhöhten Wasserbedarf von Industrie und Landwirtschaft, was teilweise auch zu Konflikten um Quellen und Wassernutzung führte. Das Regenwasser fliesst in gebirgigen Regionen zu einem grossen Teil ab und steht so nur beschränkt der lokalen Landwirtschaft und den Dorfgemeinschaften zur Verfügung. Wassermassen, verstärkt durch Wasser aus den aufgrund der Klimaerwärmung schmelzenden Gletschern, führen auch zu Erdrutschen, Überschwemmungen und Zerstörungen der Infrastruktur in Talgebieten und in den Ebenen. Das Projekt WARM wurde 2001 gestartet und ging 2010 in seine 4. Phase. Es unterstützt Gemeinden bei der Erstellung von Wassernutzungsplänen, Trinkwasserversorgung und sanitären

Einrichtungen zur Verbesserungen der Siedlungshygiene. Diese Projekte werden partizipativ erarbeitet und umgesetzt. Bedingung für ein Wasserprojekt ist, dass mindestens 50% der Haushalte eine Latrine haben. Damit soll die Motivation erhöht werden, dass sich die Dorfbewohner Latrinen bauen und so die Siedlungshygiene nicht vernachlässigen. Mittlerweile gelten Latrinen teilweise bereits als Statussymbol, wodurch die Motivation der Haushalte gestiegen ist, sich selber eine Latrine zu bauen.

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Projektziele und Auswirkungen

Benachteiligte Dorfgemeinschaften in abgelegenen Regionen im Westen Nepals verbessern ihren Zugang zu Trinkwasser und hygienischen Bedingungen. Das Projekt unterstützt die Gemeindebehörden, die verfügbaren Wasserressourcen in ihren Gemeinschaften sozial gerecht zu verteilen, ökonomisch effizient zu bewirtschaften und optimal zu nutzen. Dazu werden Wassernutzungspläne erstellt, konkrete Kleinprojekte im Bereich Wasser und Siedlungshygiene gefördert und die Kompetenzen von Gemeindebehörden, Dienstleistungsanbietern und Organisationen durch Schulung und Training gestärkt. 2011 werden rund 50 Gemeinschaften bei der Planung und Umsetzung von Wassernutzungsplänen sowie Wasser- und Siedlungshygieneprojekten unterstützt. 1’300 Haushalte erhalten Latrinen, rund 500 Personen (Wasserkomitees, Handwerker, Partner-NGOs) werden geschult.

Solidarische Gemeinde(n):

  • Flawil/
  • Lumino/
  • Muri/
  • Wasserversorgung Herisau/

Dank dieser Unterstützung konnten wir dieses Projekt erfolgreich finanzieren!

Projektdetails


Anzahl Begünstigte Trinkwasser: 10000 Personen

Anzahl Begünstigte Sanitäre Anlagen: 8000 Personen

Projektdauer: 12.2009 – 12.2012


Organisation: Helvetas


Beantragte Mittel via SES: 161’731 CHF

Gesammelter Solidaritätsbeitrag: 44’800 CHF


Empfehlung durch Aguasan:

Der Projektvorschlag ist kohärent, umfassend und beantwortet die wichtigen Aspekte einer dauerhaft nachhaltigen Massnahme. Das Projekt kann zur Finanzierung und Durchführung empfohlen werden.


Wichtige Endergebnisse

Trinkwasser
– 9’466 Menschen (davon 53% Frauen) erhieltendirekten Zugang zu sauberem Trinkwasser durch den Bau von 21 Trinkwasseranlagen.
– 6’342 Schulkinder erhielten in ihren Schulen ebenfalls Zugang zu sauberem Trinkwasser («blue schools»).
– 91% aller während den letzten 10 Jahren gebauten Trinkwasseranlagen funktionieren und sind in Betrieb.
– In 28 gebauten Trinkwassersystemen erkennen und praktizieren 33% der Bevölkerung Hygienemassnahmen (Händewaschen, Sauberkeit in Haushalt und Küche, etc.)

Sanitäre Anlagen
– In über 3’648 Haushalten wurden Handwaschstationen gebaut und etwa gleich viele Haushalte kauften und benutzen Wasseraufbereitungsfilter und lagern ihr Wasser sicher.
– Mehr als 3400 Haushalte haben hölzerne Geschirr-Abtropfgestelle (Chang) gebaut und haben eine Abfallgrube.
– 1676 Menschen profitierten von 266 neu gebauten Latrinen.
– 998 Schulkinder erhielten in ihren Schulen Latrinen (Mädchen und Jungen separat, «blue schools»).

Kampagnen
– Das Programm erreichte 24’930 Menschen mit Wasserversorgungs- und Hygienekampagnen.

Schulung
– 298 Menschen wurden in Hygiene, Haushaltwasseraufbereitung und sicherer Wasserlagerung geschult.
– 560 Mitglieder von lokalen Wassernutzungskomitees, Mitarbeiter von lokalen Partnerorganisationenund Handwerker (Latrinenbauer, Maurer, etc.) wurden in Wasserressourcenma-nagement geschult.

Wasser-Quellschutz
– 1258 Menschen erhielten durch 5 Wassersammlungssysteme Wasser.
– 4848 Menschen erhielten sauberes Trinkwasser durch Quellschutzarbeiten (11 Quellfassungen).
– 74 Personen werden zum Thema Wasserschutz geschult.

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