abgeschlossen
Wasser: Ein Menschenrecht und Allgemeingut für die Familien im Flusseinzugsgebiet des Rio Pardo
Das stetige Wachstum der Agrarindustrie im Einzugsgebiet des Rio Pardo im Westen Brasiliens fördert die übermässige Nutzung der natürlichen Ressourcen, insbesondere des Wassers. Die ansässigen traditionellen Gemeinschaften und Kleinbauernfamilien geraten zunehmend unter Druck und können ihre Lebensgrundlagen nicht mehr sicherstellen. Im Rahmen des Projekts wird die dort lebende Bevölkerung darin unterstützt, ihr Recht auf Zugang zu Wasser durchzusetzen und ein integriertes Wassermanagementsystem einzuführen, von dem alle profitieren. Zusätzlich wird die nachhaltige Landwirtschaft gefördert.
Projektziele und Auswirkungen
Ziel des Projekts ist es, die Lebensbedingungen der traditionellen Völker, Kleinbauernfamilien und Landlosen zu verbessern und deren Zugang zu Wasser, Land und natürlichen Ressourcen zu gewährleisten. Dies soll durch die Stärkung der Zivilgesellschaft und durch den Aufbau eines zivilgesellschaftlichen Monitoringprozesses (Wasserobservatorium) der Wasserverfügbarkeit unter aktiver Beteiligung der lokalen Bevölkerung, Forschungseinrichtungen, Regierungsbehörden und Partnerorganisationen erreicht werden.
Die begünstigten Kleinbauernfamilien werden darin unterstützt, ihre Rechte auf Land, Wasser und natürliche Ressourcen aktiv zu verteidigen und ihre agrarökologischen Produkte besser zu vermarkten. Die Projektstrategie fokussiert sich auf zwei Komponenten:
Outcome 1: Die ländlichen Gemeinschaften sind befähigt, sich für den Erhalt ihres traditionellen Territoriums und ihres Zugangs zu Wasser einzusetzen.
Outcome 2: Die ländlichen Gemeinschaften verbessern die Vermarktung ihrer agrarökologischen Erzeugnisse.
Projektdetails
Anzahl Begünstigte Trinkwasser: 5600 Personen
Projektdauer: 12.2018 – 12.2022
Organisation: HEKS
Weitere(r) Projektpartner: Centro de Estudos e Ação Social (CEAS) und Centro de Agricultura Alternativa (CAA)
Beantragte Mittel via SES: 145’377 CHF
Empfehlung durch Aguasan:
Es handelt sich um ein Wasser–Ressourcen–Projekt, bei welchem es vor allem darum geht, die bestehenden und zunehmenden Konflikte um den Zugang zu Wasser zu entschärfen, bzw. die lokalen Kleinbauern–Familien in eine stärkere Position zu bringen. Es werden keine neuen Infrastrukturen geschaffen, sondern lokale Kapazitäten gestärkt und nachhaltigere Anbaumethoden gefördert. Der Konflikt zwischen der grossflächigen, industrialisierten Landwirtschaft und Bergbaukonzernen auf der einen Seite und der lokalen Bevölkerung (meist Kleinbauern) auf der
anderen Seite ist ein grosses Problem, welches in Zukunft zunehmen wird. Die bisher relativ gute Verfügbarkeit von Trinkwasser ist in Gefahr.
Obwohl Basilien zur Gruppe der «Emerging Economies» gehört, ist die Ungleichheit (auch im Zugang zu Wasser) ein zentrales Problem der Gesellschaft. Im Projektgebiet leben besonders viele Personen in Armut und/oder unter marginalisierten Verhältnissen. Das Projekt ist wichtig und relevant.
Das Projekt wird nach eingehender Prüfung durch AGUASAN empfohlen.